Reviergestaltung im Niederwildrevier

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Hallo zusammen, ich dachte zuerst einen neuen Faden zu starten aber ich glaub das hier die Experten unterwegs sind. Ich habe jetzt die Möglichkeit eine Hecke anzulegen (ca. 150m): Jetzt möchte der Landwirt wissen was hier gepflanzt wird. Da ich noch keine Hecke neu gepflanzt habe (hatte noch nie die Möglichkeit), was Pflanzt man dort am besten bzw. wie geht man das am besten an ? Eine Info zum Revier: Typisches Rehwildrevier mit ein wenig Niederwild was ich aber in die höhe helfen möchte. Seehöhe ca. 350m
Danke für Eure Vorschläge
wh
Laurenzi
 
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Moin, toll, dass Du etwas machen möchtest, die meisten reden nur drüber ☝️
Ich gebe nur zu bedenken, dass eine Hecke auch Pflege braucht und bei 150m Länge, wie breit? kann das schon eine ziemliche Aufgabe werden. Schön angelegte Hecken habe ich in den Revieren von @colchicus und @Teufelsmoorer gesehen.
Brombeere, Heckenrose, Weißdorn, Schlehe, Hasel usw. Von der Brombeere würde ich Absenker gewinnen und im Herbst auspflanzen. Hartriegel, verbeißt das Rehwild gern, Eberesche, für Holunder sorgen die Vögel.
Viel Erfolg
 
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Die Tage habe ich ein starkes Statement aus deiner Facebook-Gruppe kopiert
betreffend dem Zusammenhang von Hase und Wiesenbrüter.

"Was haben Feldhasen, Mäuse und Wiesenbrüter miteinander zu tun?
---
Es gibt den Spruch Mäusejahre sind Hasenjahre und das lässt sich auch sehr gut nachvollziehen. Gleiches gilt für alle Bodenbrüter.
In Jahren mit sehr hohen Mäusedichten konzentrieren sich alle Beutegreifer auf diese extrem leicht verfügbare Nahrungsquelle. Das führt in der Regel zu einer geringeren Prädationsrate bei den Gelegen und vor allem bei den Küken.
Mäusejahre sorgen aber auch bei den Beutegreifern für sehr hohe Reproduktion, was im Folgejahr zu dann ohne Raubwildbejagung zu massiven Problemen führt.
Die Raubwildbejagung in Schutzgebieten, in den die Niederwildjagd keine Rolle spielt, sorgt dort für eine deutliche Zunahme der Feldhasen, denn keine andere Art reagiert so schnell auf intensive Raubwildbejagung.

Hohe Feldhasendichten bieten, genau wie hohe Mäusedichten, den Räubern leichte Beute.
Somit helfen Feldhasen indirekt den Wiesenvögeln ihren Nachwuchs groß zu ziehen."
 
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Was gibt denn der Boden her? Holunder, Eberesche, Hasel sind absolute Pinoniergehölze und wachsen überall. Schlehe verdrängt andere Gehölze auf Dauer und breitet sich auch aus, möchte er Landwirt bestimmt nicht so gerne.
Brombeere ist sicher gut, bei uns eher eine Plage, da muss man nichts pflanzen.

Ich würde vor Ort mal ein paar Praktiker fragen, was gut geht und Standort angepasst ist.
 
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Mit dieser Breite hast Du schon eine schöne Variationsmöglichkeit. Das heißt, Du kannst für viele Grenzlinien sorgen, wenn Du im zickzack pflanzt, oder mal 5m oder 8m nix pflanzt, dort vielleicht einmal nach der Pflanzung den Boden fräst und Knaulgras ansähst. Das unterdrückt Unkraut gut und ist gute Deckung und Brutplatz, auch an den Rändern. und vor und nach so einer Fehlstelle wieder mit etwas niedrigwüchsigem anfangen, wie Rosa canina. Dort sitzen dann keine Geier neben dem Altgras. Insgesamt würde ich niedriigwüchsige und Fruchtbetonte Arten pflanzen. Oben wurde zu Schlehe schon alles gesagt. Hasel vielleicht auch weniger, die ist oft auch dominant @colchicus hat das schon öfter ngemerkt. Flurbereinigungsbehörden haben oft die Kontakte zu Bumschulen mit autochtonem Pflanzenmaterial.

Das sind meine Anregungen.

Und immer ja nix ohne Rücksprache mit dem Grumdeigentümer, auch auf den Nachbarn achten!
Ich find Dein Vorhaben großartig.
Viel Erfolg!
 
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Ich würde auch zu einer Zickzackpflanzung raten.
Liguster, Hundsrose, Pfaffenhütchen, Berberitze, sowas in der Art.
 
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Wies der Zufall oft ist, ich bin gerade in Rumänien und hier am Ortsausgang sind Streifen mit hauptsächlich Hundsrose, ein paar einzelne Hollerbüsche. Zwischen 10- und 40m breit.
Gruppenweise, locker, mal dichter, einzeln und viel Gras dazwischen.
Das gefällt den Fasanis dort. Einige hab ich vom Auto in Anblick gehabt.
Vielleicht krieg ich morgen ein paar Fotos hin, am Weg zur Maloche, -schwierig an der Straße zu halten.
(Insgesamt auch unglaublich wie die Landschaft hier noch ist, was solche Elemente betrifft!!!!!!!!!)
Rosa canina hab ich gern an trockene Stellen gepflanzt.
 
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30 Dez 2013
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Sehr schöner Film Danke dir.
So war das als man die Hecken noch als Einfriedungen brauchte. Dann kamen die Stacheldraht- und die Elektrozäune. Spätestens in der Flurbereinigung wurden viele Hecken gerodet. Die haben ja nur unnötig Produktionsfläche besetzt und durch Schattenwurf auch noch den den Ertrag verringert. Spätestens in der Flurbereinigung ging‘s dann systematisch ran. Die Viecher waren ja schon großteils im Stall und brauchten keine Weide mehr. Die Sache mit der Winderosion haben die Flurbereiniger aber schon erkannt und aus ihrer Sicht an sinnvollen und wenig beeinträchtigenden Stellen auch ein paar Windschutzhecken angelegt.

Jedenfalls gab es damals in GB wohl kaum Rebhühner und Fasane. Die haben doch glatt auch richtige Bäume in den Hecken stehen lassen.😄

Guillermo
 
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Sehr schöner Film Danke dir.
So war das als man die Hecken noch als Einfriedungen brauchte. Dann kamen die Stacheldraht- und die Elektrozäune. Spätestens in der Flurbereinigung wurden viele Hecken gerodet. Die haben ja nur unnötig Produktionsfläche besetzt und durch Schattenwurf auch noch den den Ertrag verringert. Spätestens in der Flurbereinigung ging‘s dann systematisch ran. Die Viecher waren ja schon großteils im Stall und brauchten keine Weide mehr. Die Sache mit der Winderosion haben die Flurbereiniger aber schon erkannt und aus ihrer Sicht an sinnvollen und wenig beeinträchtigenden Stellen auch ein paar Windschutzhecken angelegt.

Jedenfalls gab es damals in GB wohl kaum Rebhühner und Fasane. Die haben doch glatt auch richtige Bäume in den Hecken stehen lassen.😄

Guillermo
In der Hauptsache gings aber um Maschinenfläche...
Bäume kann man auch hier in die Hecke setzen. Der Aufbau wird pyramidal zur Mitte hin. Greifvögel nehmen belaubte Kronen nur selten als Warte. Man muss hier halt darauf achte, dass bei absterbenden Bäumen oder entsprechend expomiert wachsenden Ästen eingegriffen/geschitten wird.
 

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