Warum nur noch kurze Läufe?

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Die meisten Jäger hier, die Pro langer Lauf sind, sind Contra weiter Schuss auf Wild, dass macht gar keinen Sinn.
Das macht schon Sinn, denn sie sind im Grunde nicht gegen weite, sondern gegen zu weite Schüsse!!!
Für den wirklich weiten, verantwortbaren Schuss braucht es die volle Präzision und die volle Leistung.
Wer im Vorfeld schon mal die Leistung abgeschnitten hat sollte sich den wirklich weiten, verantwortbaren Schuss noch mal genau überlegen..... und ob er für dieses Geschäft nicht doch im falschen Boot sitzt.

HWL
 
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Das macht schon Sinn, denn sie sind im Grunde nicht gegen weite, sondern gegen zu weite Schüsse!!!
Für den wirklich weiten, verantwortbaren Schuss braucht es die volle Präzision und die volle Leistung.
Wer im Vorfeld schon mal die Leistung abgeschnitten hat sollte sich den wirklich weiten, verantwortbaren Schuss noch mal genau überlegen..... und ob er für dieses Geschäft nicht doch im falschen Boot sitzt.

HWL
Wenn das stimmt was @Allez gesagt hat, und die meisten Jäger keine 10stk Wild im Jahr erlegen, dass dann auf deutlich unter 100m, in Kombination mit modernen Geschossen und Pulvern, verstehe ich das Problem nicht.
Ne 308 mit modernen Geschossen und Pulvern bringt volle Leistung bis 300m! Bei 50cm Lauflänge. 308, 8x57is, 9.3x62 und die 8.5x55 sind dafür prädestiniert mit 50cm Läufen geschossen zu werden. Kurze Läufe schwingen oft besser so das die Präzision gar kein Thema der Lauflänge ist.
Das Leistungs Argument gibt es bis 300m nicht und da fast keiner so weit schießt, wo ist das Problem?
 
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Genau so sehe ich es auch.
Wobei es eigentlich unerheblich ist, ob jemand 5 oder 50 Stück Wild erlegt.

Die Zahlen (Joule, Flugbahn, etc) sind schwarz auf weiß aus einem Ballistikrechner abzulesen. Es ist bekannt bis zu welcher Geschwindigkeit E-Tip, Barnes und Co mehr als ausreichend aufmachen (gibt dazu genügend Videos, die das für verschiedenste Entfernung ausgetestet haben), und wenn der Lauf mit 42cm halt nur bis 200m eine Geschwindigkeit (mit genügend Puffer) liefert, oder eben nur bis 150m, ist das doch kein Problem.

Zum Problem wird es erst, wenn man diese Grenze wider besseres Wissen überschreitet (oder sich nicht die Mühe macht, die Grenzparameter zu bestimmen).

Im neuen Waldrevier bin ich wie verrückt am Messen, da komme ich fast nirgendwo über 85m. Im alten Revier (Feld/Wald) waren es eher 70-150m. Habe nun von 3cm hoch auf 100m Fleck angepasst und habe nun von 40-120m nicht mehr als 1cm Abweichung vom Haltepunkt. Mehr Lauflänge macht praktisch keinen Unterschied. Mehr Energie auf 300m interessiert mich auch nicht.

Bei GEE würde ich mir (in diesem Revier) über 70% der realistischen Einsatzbrandbreite einen unnötigen zusätzlichen Fehler von 2-3cm einbauen, den möchte ich nicht.
 
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wo ist das Problem?
Kaliber-, Waffen- und Lauflängenthreads sind im wesentlichen Glaubens- und Selbstbestätigungsthreads. Mit der oft viel beschworenen Physik, Erfahrung oder Tatsachen hat es in solchen Threads oft wenig auf sich.

Wir merken uns deshalb folgende Glaubenssätze:
- Meine Waffe ist die beste.
- Meine Kaliberwahl ist besser als alle anderen
- Mein Geschoss trifft besser und tötet am besten (immer Bum um)
- Meine Auswahl ist nicht zu kritisieren.
- Andere Argumente und Tatsachen kann ich nicht gelten lassen, denn diese würden meine eigene Auswahl in Frage stellen.
- usw.

Da der Mensch bekanntlich im Laufe der Jahre eben doch seine fest fundamentiert geglaubte Meinung wechselt, wird dann plötzlich vom Selbigen in eine ganz andere Richtung argumentiert.
 
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Ich habe den Kurzlauf Hype auch durchlebt. Tikka 6,5 Creedmoor/51 cm Lauf/Hausken JD 184 xtrm MKII. Präzision super. Handhabung auch super. Die Wirkung der kleinen Patrone mit dem kurzen Lauf war mir aber zu durchwachsen. Von sehr gut... bis kein Zeichnen und kein Schweiss mit 200 m Totflucht hat sich das ständig abgewechselt. Nein danke. Auch Geschosswechsel brachte nichts.

Jetzt hat die gute .270 Win mit 60 cm Lauf ein Gewinde/ JD 184 drauf und... geht doch auch. Etwas mehr kopflastig, aber daran gewöhnt man sich schnell.
 
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...wo ist das Problem?
...in den Köpfen.
Reserven zu haben, gehört zu einer grundlegenden Überlebensstrategie.

Und das ist fast instinktiv, jedoch höchst emotional. Das erkennt man besonders an den vielen sachlichen Argumenten, die freilich emotional getrieben sind.

Wir können uns auch fragen, wie oft in einem PKW mit 5 Sitzen tatsächlich 5 Personen fahren, warum wir mehr verdienen wollen als wir ausgeben, warum wir sparen und anlegen,... warum wir ein mehr als eine Büchse haben, warum jedes Hochwildkaliber deutlich mehr Tötungswirkung hat als nötig, und warum manche die Bogenjagd ablehnen.

Reserven zu managen, gehört instinktiv zum Überleben.
 
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Ich habe den Kurzlauf Hype auch durchlebt. Tikka 6,5 Creedmoor/51 cm Lauf/Hausken JD 184 xtrm MKII. Präzision super. Handhabung auch super. Die Wirkung der kleinen Patrone mit dem kurzen Lauf war mir aber zu durchwachsen. Von sehr gut... bis kein Zeichnen und kein Schweiss mit 200 m Totflucht hat sich das ständig abgewechselt. Nein danke. Auch Geschosswechsel brachte nichts.

Jetzt hat die gute .270 Win mit 60 cm Lauf ein Gewinde/ JD 184 drauf und... geht doch auch. Etwas mehr kopflastig, aber daran gewöhnt man sich schnell.
Hatte eine Sako L61r in .270 Winchester, mag das Kaliber, allerdings sind viele Patronen sehr schwach geladen und die volle Leistung bekommt man leider nur als Wiederlader rausgeholt (siehe Stoeberjäger mit dem 110gr TTSX).

Zum Beispiel das Hornady ELD-X
Aus 56cm 2820fps statt Packung 2970 (60cm).
https://youtu.be/U6D_-1URkRg?si=k5N8OYeYx9wBWRRW

Manchmal kommt es mir so vor: je älter die Patrone, umso vorsichtiger wird sie geladen. Mit dem 130er Barnes war ich zufrieden.

Bei der Creedmoor mit 140er S&B aus 24Zoll CTR ist mir auch ein Bock über die Grenze, hat gut 100m geschafft, Treffersitz Herz/Lunge auf 90m. Manchmal steckt man nicht drin. Bin nun auf TXRG umgestiegen, bin gespannt wie es sich schlägt.

Welche Geschosse hast du alles in der Creedmoor probiert?
 
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Thema

Warum nur noch kurze Läufe?​


Aus Sicht der Hersteller spart es Material und Bearbeitungszeit.
Lange dünne Läufe herzustellen ist aufwendiger.

Wie viele Vorredender schreiben., innerhalb 200m reicht der kurze Lauf, um noch genügend Reserven zu haben und auch die Vz ist noch hoch genug, dass die bleifreien Geschosse noch wirken.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dicke und eher kurze Läufe "Allesfresser" sind.
Kaum/keine Verlagerung des Treffpunkts beim Munitionswechsel.

Es heißt ja nicht umsonst "Bring enough gun" und nicht, "bring too much gun"

Und wer Spaß dran hat eine 300 Win Mag mit 650 mm Lauf im Rehwildrevier zu führen, der soll das und auch seinen Spaß dran haben.
 
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Wer Büchsen kauft ist schon erwachsen und darf für sich selber entscheiden was er haben will. Beide Extreme haben Vor- und Nachteile. Wer also die Eine für Alles sucht wird in der ein oder anderen Richtung einen Kompromiss eingehen müssen.

Wie sagt der Ami: make an informed decision.


Man könnte ja sogar bei gleicher Patrone modular unterwegs sein..z.B. eine R8 40cm in .308 für den Alltag im 230ha Waldrevier + einen Wechsellauf auch .308 aber 55cm für die Auslandsjagd oder für "weitere" Entfernungen. Dazu einen 60cm Lauf ohne Gewinde für die Fälle wo man keinen SD nutzen darf. So hat man immer nur .308 aber verschiedene Möglichkeiten.

Natürlich kann man auch sagen.. alles Quatsch.. Eine für Alles und das ist die kurze in .308...

Bis jetzt war ich mit meiner 7x64 und 56cm Lauf ohne Dämpfer durchaus zufrieden, hätte mir aber doch 4cm mehr gewünscht..im Kino war sie schon arg laut und hat auch ein wenig gespuckt (Screen Ammo oder Cineshot). Ein Gewinde anbringen lassen und Dämpfer für einen alten Knüppel der bald ersetzt wird, nachdem ich 16 Jahre damit gejagt habe? Nein da kauf ich lieber neu. Hat mich früher aber alles nicht interessiert, die Waffe war günstig und hat ihren Zweck erfüllt.. ich habe lieber Geld ausgegeben für Flinten. Ich hatte an die 1. Büchse nur den Anspruch: bloß keine R93 und "Schießt geradeaus" und das hat sie ( lange 170gr Hammerhead, dann da NRW, 140gr TTSX). Das Magazin hakt, der Kammerstengel war mir ein wenig zu kurz, also im Rahmen beides abgestellt und gut is. Tausend+ Schuss im Kino und am Stand hat sie früher geleistet.

Hätten mich Büchsen aber wirklich interessiert, hätte ich mir ein paar andere neu gekauft.

Ich selber habe auch einen Exoten bestellt weil ich das schon lange wollte. Aber dem Kaliber angepasste Lauflänge, wie ich finde. Ist das clever? Wirtschaftlich? Is mir doch völlig egal, das war "Habenwill" und das wird befriedigt. Die gewünschte Lauflänge gibt es nicht ab Hersteller? Dann muss halt nen Büxer was bauen.. also los.

Kann ja noch ne .308 zusätzlich kaufen oder dazu noch ne 6,5er nur um eine zu haben. Je nach Laune kauf ich ne Tikka CTR oder ne Beretta BRX1 für den Stand. Lauflänge 51cm + Dämpfer.
 
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Dem TO ging es ja nicht darum was jemand so kauft, sondern, daß das Waffenangebot mit langen Läufen immer geringer wird.
Wer einen 60cm bzw 24" Zoll Lauf möchte muss danach länger suchen als nach einem 50er und drunter.
Eine Freundin jagt seit 2001 mit eine Sr30 Keiler, 50cm Lauf in 30/06.
Sie stört es nicht, weil sie es nicht anders kennt. Die Geco Bleischuh kann man ihr auch nicht ausreden, okay, ab jetzt muss es bleifrei sein.
Aber das Erlebnis im geschlossenen Stand ist schon ein besonderes, lange Feuerlanze, richtig laut und sie schiebt natürlich auch mehr mit dem kurzen Lauf.
Wenn man sich das betrachtet und jetzt an einen Dämpfer denkt, kommt so einiges in die Überlegung.
1. Der Dämpfer muss länger sein um noch ordentlich zu dämpfen
2. Der Dämpfer bekommt die volle Ladung, die sonst vor der Mündung steht ab und
3. Schiebt die Kanone trotzdem mehr als mit dem längeren Lauf.
Da kommt dann bspw Sako und bietet eine 30/06 mit Gewinde nicht unter 56cm an, während es die 308 mit 51cm gibt, also hat sich da jemand Gedanken gemacht.
Das vermisse ich bei so manchem anderen Hersteller, der Patronen wie 30/06 oder 7x64 mit 50er Lauf anbietet.
 
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Wer lange Läufe sucht...es gibt sie schon noch, beispielsweise bei Weatherby, Tikka Varmint, manchen Sako S20, Sako S90 Varmint und über Brownells beispielsweise die Mesa Precision barreled-Actions (1500-2000 mit Carbonlauf).
 
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Und täglich grüßt das Murmeltier .
Alle paar Wochen die gleichen Fäden , mit den gleiche Themen .
Nichts neues, aber trotzdem 15 Seiten .
Und egal ob Lauflänge , Kaliber , Jagdschule KJS , Bleifrei ...... Kombinierte. Das klappt.
Aber warum immer das danze wieder neu schreiben ?
Warum nicht die eigenen Beiträge im letzten Faden kopieren , und einfach einfügen .
Spart viel Zeit 😂
 
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17 Feb 2015
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Erinnert mich an Mario Barth. Dessen Freundin hat angeblich mal gefragt warum das Laserschwert bei Starwars nur einen Meter Länge habe, dabei sei Licht doch unendlich. Seine Antwort: "weils sonst Scheiße aussieht!"

Ich würde mich ja auch nicht mit einem 3,80-Meter-Lauf mit einer 30-06 ansetzen nur weil ich dann angeblich alle Reserven aus der Patrone rauskitzeln kann...
 

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