Rehwild 24/25 Diskussion

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Es tut mir wirklich leid, aber für mich ist das moralisch überhöhtes Gesülze.
Ja klar. Der schwülstige Ton bei Löns, von Gagern & Co. ist nicht mehr zeitgemäß. Aber viele Überlegungen aus jener Zeit sind durchaus nachdenkenswert. Manche der alten Ideen muten heute eigenartig an. Von Gagern hat sich beispielsweise vergeblich dafür eingesetzt, die Jagd zur "Brunstzeit", beispielsweise auf Rehbock, Hirsch und Birkhahn, zu verbieten. In dieser Zeit sollten die Wildtiere Jagdruhe haben und ihr Liebesleben genießen dürfen.

Ich verbuche dieses "Gesülze", vielleicht besser beschrieben mit "Verklärung , mal unter dem Schlagwort Jagdkultur. Darauf könnten man sich vielleicht einigen. Habe dazu eben einen Faden erstellt. Es gibt tatsächlich einen Club alter weißer Herren mit dem Namen "Forum lebendige Jagdkultur e.V.". Gleichgesinnte und Gäste sind immer herzlich willkommen.

 
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In Zeiten allgemein früherer Vegetationsentwicklung auch auf Feldschlägen, wäre auch ein Feldjäger im April in der Lage, schon etwas für den Abschußplan zu tun.
Ansprache schwacher Schmalrehe und Jährlingsböckchen (im Winter nicht erlegte Kitze!) ist grade im Vergleich im "Winter-Sprung" gut möglich, warum soll man da nicht die körperlich schwächsten selektieren.
So empfindlich ist Rehwild im Vergleich zu den Hirscharten ohnehin nicht.
Sobald die Frucht hoch ist, ists in vielen Revieren die Fläche stark reduziert, wo man Rehe überhaupt noch so weit rausschauen sieht, daß man sicher schießen kann.
Aber da passiert dann eben mal gar nix mehr, bis in den Frühherbst. So läufts doch vielerorts.

Ich erinnere noch meinen ersten JJ-Bock vor über 40 Jahren.
Jagdbeginn 16. Mai - man wartete noch bis Ende Mai, damit der Knopfer richtig rot war; klassisch... ;)
Die Mäh-Wiesen waren so hoch, daß man kaum noch eine Chance hatte, das Wild sicher zu erlegen.
 
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... bisher nur Hegeabschuß in der Nachbarschaft.
Man hat ausgeholfen, weil ein Rehbock durch die Scheißerei so abgekommen war,
dass er sich nur noch sehr verhalten bewegte.
Gefühlt werden da noch ein oder zwei folgen ... :(
 
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Die meisten sind aber leider wie der hier...
 

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Ich habe eine dauerhafte Möglichkeit auf Rotwild zu jagen, machs aber ungern bzw. Wenn dann meist nur auf Kahlwild. Warum? Über kein Wild wird so viel diskutiert wie über den heiligen Hirsch, und die meist völlig überflüssigen Streitereien angetrieben durch Jagdneid etc. Vermiesen mir nur die Jagdfreude. "Rotwild verdirbt den Charakter" ist da mein Lieblingssprichwort.

Hätten unsere Raufußhühner die selbe Lobby wie das Rotwild, könnten wir vermutlich Treibjagden darauf veranstalten🤷🏻‍♂️
Nun da gibt es sicherlich 2 Betrachtungsweisen, meist kommen solche Sprüche von Leuten, die wenig oder kaum RW jagen. Wenn man ein entsprechendes Revier bewirtschaftet, muss man eben etwas mehr auf gewisse Umstände wie Ruhe, Einstände etc. achten. Es gibt einen Abschuß Plan und gut ist es, da gibt es nichts zu diskutieren…
Das Rehwild muss ich z.B. gar nicht mehr bejagen, da ist man froh, wenn man überhaupt noch mal ein Stück in Anblick bekommt.
 
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Nun da gibt es sicherlich 2 Betrachtungsweisen, meist kommen solche Sprüche von Leuten, die wenig oder kaum RW jagen. Wenn man ein entsprechendes Revier bewirtschaftet, muss man eben etwas mehr auf gewisse Umstände wie Ruhe, Einstände etc. achten. Es gibt einen Abschuß Plan und gut ist es, da gibt es nichts zu diskutieren…
Den Spruch pflegt auch mein Großvater immer zu sagen, der hat mittlerweile einige Hundert Stück Rotwild erlegt. Auch ich habe in jedem Jagdjahr bis jetzt auf Rotwild geweidwerkt.

Was ich damit ansprechen wollte, ist nicht der rechtliche Rahmen, da dieser ohnehin klar geregelt ist, sondern die Tatsache das Rotwild leider oft zu Neid und Missgunst bei Mitjägern/Nachbarn führt. Klar, könnte einem egal sein auch, aber für mich persönlich ist die gute Zusammenarbeit und das Gesellschaftliche egal ob mit Nachbar/Mitjäger etc. bei der Jagdausübung enorm wichtig.

Aussagen wie: "Der Hirsch war reines Glück", "Ich hätte den nicht erlegt", oder tatsächlich im Gasthaus zu meiner Großmutter nach deren Lebenshirsch vor allen Leuten so gesagt worden: "Dass man als Frau so einen Hirsch erlegt, gehört eigentlich verboten, eine Frechheit!" Übrigens nicht so lange her, also keine ewig gestrige Geschichte. Sowas kränkt mich einfach.

Das lustige daran: Jedes Revier in dem Hegering in dem ich Rotwild bejagen darf hat reichlich davon (4-5 Stk./100ha Abschuss), trotzdem ist man neidisch ohne Ende...

Ist sicher meine subjektive Meinung und nicht pauschal zu sehen, aber ich kränke mich schon viele Jahre.

Aber jetzt genug OT
 
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Wir haben hier reichlich Aufforstung, nachdem der Käfer die Fichten abgetötet hat. Vieles davon ist nicht gezäunt, es ist einfach zu viel. Nun machen wir es aktuell so, dass wir auf diesen Flächen zumindest mal die Böcke scharf bejagen, um Fegeschäden zu minimieren. Es gibt reichlich Ruhezonen in den alten Dickungen und im Mischwald. Da jagen wir jetzt gar nicht mehr auf Rehwild. Auch auf den Wiesen herrscht Ruhe. Aber in den Aufforstungen gibt es Feuer frei auf alle Böcke. Das ist eine Erziehungsmaßnahme, von der wir uns erhoffen, dass das Rehwild es lernt, hier besser nicht zu sein. Später im Jahr, wird hier auch das weibliche Rehwild scharf bejagt. Wir werden sehen, was es bringt. Drückjagden machen wir vorerst gar nicht mehr.
Ihr wollt die totgeschossenen Böcke erziehen :oops:
Ich erinnere noch meinen ersten JJ-Bock vor über 40 Jahren.
Jagdbeginn 16. Mai - man wartete noch bis Ende Mai, damit der Knopfer richtig rot war; klassisch... ;)
Die Mäh-Wiesen waren so hoch, daß man kaum noch eine Chance hatte, das Wild sicher zu erlegen.
Dann wartet man bis nach dem nächsten Schnitt und es wieder freie Sicht :unsure:
Noch etwas später spriest sogar wieder frisches Grün!

wipi
 
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Also nach meinen biologischen Kenntnissen kann Eure Theorie nicht funktionieren. Sofern ihr aber mit den (nicht) vorhandenen Schäden klar kommt passt ja alles.

wipi
Falls du genauer wissen möchtest, was ich ausdrücken wollte, dann wirst du bei Prof. Herzog und Dr. Petrak fündig. Die beiden haben im Februar hier einen Vortag mit anschl. Diskussion gehalten. Wir fanden das Vorgetragene schlüssig und werden danach handeln. Was dabei herauskommt, werden wir dann sehen.
 

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