Rehwild dichte

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Der "ökologische Jäger" würde so was nicht empfehlen, wenn er es nicht selber mit Erfolg praktiziert hätte.
Und genau diese Aussage spricht für eine gewisse "Eindimensionalität"!
Was bei dir hoffentlich funktioniert hat, kann, aber muss noch lange nicht bei anderen Verhältnissen ebenso funktionieren!
Der "differenzierungsfähige" Jäger spricht hier in Form meiner Person ebenfalls aus eigener Erfahrung!
 
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Es gibt recht klare statistische Korrelationen von Rehwilddichten-Surrogatparameter Verbissgutachten und dem Risiko der Wildunfälle aus der LMU München. Also keine „eindimensionale“, sondern durchaus wissenschaftlich fundierte Ansicht ( https://idw-online.de/de/news464775).
 
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Ich habe die Zahl von 6/100ha als tragbaren Bestand im Kopf, wenn mit Naturverjüngung gearbeitet wird.

Wenn man das tatsächlich schafft, ist der Bestand gering. Bei 5-6 Stück Rehwild/100 ha (Bestand) spricht man von reiner Zufallsbejagung. Das ist anspruchsvoll und zeitaufwändig. Intervalljagd in den höchsten Aktivitätsphasen bietet sich hier an.

Ist die NV etabliert und dicht, steigt die Wilddichte aufgrund besserer Äsung und Deckung wieder an bzw. ist sie schon höher außer man jagt bei den DJ sehr straff durch.

Bei 5 Stück/100 ha Strecke (im Wald) kratzt man gerade am Zuwachs. Den Bestand senkt man damit gemeinhin nicht ab.
 
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Und genau diese Aussage spricht für eine gewisse "Eindimensionalität"!
Was bei dir hoffentlich funktioniert hat, kann, aber muss noch lange nicht bei anderen Verhältnissen ebenso funktionieren!
Der "differenzierungsfähige" Jäger spricht hier in Form meiner Person ebenfalls aus eigener Erfahrung!
Eindimensional ist da gar nichts (außer vielleicht deine Denkweise).
Wenn 30% vom Abschussplan per Straßenverkehr getätigt werden, dann hat das immer mehrere, nicht zwingend unabhängig von einander abhängige Umstände als Ursache.
1. Das Revier ist nicht nur von einer verkehrsreichen Straße durchzogen;
2. Die Abschusshöhe ist viel zu niedrig - es wird zu wenig erlegt;
3. Der Rehwildbestand ist zu 2. viel zu hoch.
 
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Und genau diese Aussage spricht für eine gewisse "Eindimensionalität"!
Was bei dir hoffentlich funktioniert hat, kann, aber muss noch lange nicht bei anderen Verhältnissen ebenso funktionieren!
Der "differenzierungsfähige" Jäger spricht hier in Form meiner Person ebenfalls aus eigener Erfahrung!
Naja, dass weniger Rehe weniger überfahren werden, ist ein Fakt, der ungeachtet der Verhältnisse zutreffend sein dürfte.
 
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Wir schießen seit Jahren im Wald zwischen 8 und 10 Stk/Jahr, im Feld sind es vielleicht 2 bis 4. Gerade im Feld muss man auch zwischen Agrarwüste (doofes Wort) und Weide/Ackerwirtschaft mit Hecken und Blühflächen unterscheiden. In letzterem Feld kann man sicher mehr erlegen.

Man muss im Wald auch nicht jedes Stück Rehwild erlegen, jedes Revier hat Hotspots, wo es brennt, wie Pflanzungen oder NV mit TA, Dgl., Lä, Ei, etc. Richtet man den Fokus auf diese Stellen, kann man trotzdem auch Wald MIT Wild vernünftig bewirtschaften.
 
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In der Regel auf 750ha wir haben auch in der Regel 3-5 Stücke Fallwild jedes Jahr weil eine Hauptverkehrs Straße genau durchs Revier geht
Hier und in folgenden Posts wird wohl FALLWILD mit UNFALLWILD gleichgesetzt.
Es gibt recht klare statistische Korrelationen von Rehwilddichten-Surrogatparameter Verbissgutachten und dem Risiko der Wildunfälle aus der LMU München. Also keine „eindimensionale“, sondern durchaus wissenschaftlich fundierte Ansicht ( https://idw-online.de/de/news464775).
Wobei sich auch aus dieser Statistik keine ortsbezogene Rehwilddichte herauslesen läßt !
 
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Naja, dass weniger Rehe weniger überfahren werden, ist ein Fakt, der ungeachtet der Verhältnisse zutreffend sein dürfte.
Ich möchte es mal so formulieren,
auch das letzte Rehlein findet in der "forstlich genutzten Buchenwüste" die letzten Weisstannen und Eichen; da müsste man die Rehwilddicht schon auf null runterfahren, um dies zu verhindern!
Obwohl wir seltsamerweise in einer Ecke gut aufgelaufener Naturverjüngung der Weisstanne haben, die durchwachsende Eichennaturverjüngung ist nach einigen Jahren von der alles dominierenden Buche überwachsen und ohne weiter Maßnahmen verbleibt dann nur noch "Buchonia"!

Uns genauso wie bei den "Verbissbonbons" gestaltet sich das bei uns auch an der Straße, denn genau dort befindet sich der für das Rehwild mit Abstand attraktivste Lebensraum im Umkreis von sicherlich 2000 Metern in jede Richtung, ein wahrhafter Rehwildmagnet!
Extra für die Anhänger der eindimensionalen Lösungsmodelle, wir schießen in diesem unfallgefährdeten Bereich bereits seit mehr als 12 Jahren auf einer Straßenlänge von ca. 1100m jedes Stück Rehwild, was der Jagdschein hergibt und was wir erwischen können, d.h. konkret jährlich ca. 20 Stück Rehwild auf ca. 65 ha!
Ein paar Forumsmitglieder kennen übrigens die Verhältnisse vor Ort und dieses Vorgehen auch schon mehrere Jahre aus eigener Anschauung und Erfahrung!
Auch jetzt wird ab dem 1. April auf Rehwild ausschließlich in diesem Bereich (Einzugsbereich der Straße) gejagt, für uns hat die Vorverlegung der Jagdzeit auf den 01. April nur Vorteile gebracht.
Bis gestern morgen, 07.04.2024 haben wir in den ersten 5 Tagen der Jagdzeit bereits 4 Böcke und 1 Schmalreh im unmittelbaren Bereich der Straße entnommen und wir ziehen das bis Anfang - Mitte Mai auch genauso konsequent weiter durch!
Der Lebensraum wird nach einigen Wochen aufgrund seiner Attraktivität natürlich wieder gerne von neuem Rehwild besetzt, er grenzt ja auch mit seiner Hauptseite an die nachbarliche Regiejagd an und auf deren sich anschließenden Straßenabschnitt von ca. 350 m fallen auch jedes Jahr einige Stücke dem Verkehr zum Opfer, die wir auch noch aus reinem "Goodwill" mit entsorgen!:p
Und extra für die Öko -Jäger und Forstbeflissenen, unser letztes Verbissgutachten betrug exakt 8% Verbiss, Rehwildhorden kennen und wollen wir nicht und der junge, für unseren gepachteten Kommunalwaldanteil des Revieres zuständige Förster ist sehr angetan von unserer Bejagung (wir übrigens auch von ihm, er offenbart ja bisher GsD keinerlei Oberlehrermanieren;)) und unterstützt uns sehr gerne, im Stadtparlament auch bei jagdlichen Fragestellungen in Bezug auf den Kommunalwald!
Die Regiejagd nebenan hat übrigens ein deutlich schlechteres Ergebnis beim letzten Verbissgutachten erreicht, da rückt das "Ersatzrehbataillon" wohl mit höherer Wahrscheinlichkeit vom Staatsforst in die bei uns frei gewordenen Reviere!
Trotzdem fallen jedes Jahr zwischen 4 und bis zu 10 Stück Rehwild auf dieser Straße,
egal wieviel wir erlegen und/oder wie lange wir das noch derart durchziehen!
Übrigens, auch beim Straßen- Abschnitt der Regiejagd kümmern wir uns freundlicherweise um das dort anfallende Fallwild, was noch auf das hervorragende Verhältnis zum ehemaligen Revierleiter zurückzuführen ist. Der jetzige Revierleiter glaubt halt den Stein der Weisen beim Thema Jagd zu besitzen; mal sehen, ob er demnächst seine Rehlein und Sauen selber von der Straße einsammeln muss...
Kurz zusammengefasst und eigentlich wollte ich gar nicht soviel dazu schreiben;
Ganz so einfach ist es eben nicht und eindimensionale Lösungsvorschläge und/oder Plattitüden passen eben nicht überall!
 
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Schieß die 30% oben drauf für drei, vier Jahre und der Fallwildanteil (durch Straßenverkehr) wird sich auf unter 10% absenken.

Naja, dass weniger Rehe weniger überfahren werden, ist ein Fakt, der ungeachtet der Verhältnisse zutreffend sein dürfte.

Wir hatten hier bevor ich dazugekommen bin im Revier fast 90% KFZ-Fallwild

Seitdem wurde der Abschussplan verdoppelt (von uns selbst), der Fallwild-Anteil sinkt dadurch deutlich in den letzten Jahren, ist aber immer noch bei fast 30%. Auch ein Bejagungsstart zu Schusszeitbeginn, ungeachtet vom Wildbretgewicht oder anderem haben hier sehr geholfen, ich hab lieber 6 bis 8 kg im Kühlhaus als 10 bis 12kg auf der Straße.

Wenn ich mir die sich gerade auflösenden Sprünge so ansehe bei uns, denke ich dass wir ganz entspannt wieder den Abschussplan erhöhen werden.

Wir erlegen 48 Rehe auf 915ha, sprich ein bisschen mehr als 5/100ha.
 
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Ich möchte es mal so formulieren,
auch das letzte Rehlein findet in der "forstlich genutzten Buchenwüste" die letzten Weisstannen und Eichen; da müsste man die Rehwilddicht schon auf null runterfahren, um dies zu verhindern!
Obwohl wir seltsamerweise in einer Ecke gut aufgelaufener Naturverjüngung der Weisstanne haben, die durchwachsende Eichennaturverjüngung ist nach einigen Jahren von der alles dominierenden Buche überwachsen und ohne weiter Maßnahmen verbleibt dann nur noch "Buchonia"!

Uns genauso wie bei den "Verbissbonbons" gestaltet sich das bei uns auch an der Straße, denn genau dort befindet sich der für das Rehwild mit Abstand attraktivste Lebensraum im Umkreis von sicherlich 2000 Metern in jede Richtung, ein wahrhafter Rehwildmagnet!
Extra für die Anhänger der eindimensionalen Lösungsmodelle, wir schießen in diesem unfallgefährdeten Bereich bereits seit mehr als 12 Jahren auf einer Straßenlänge von ca. 1100m jedes Stück Rehwild, was der Jagdschein hergibt und was wir erwischen können, d.h. konkret jährlich ca. 20 Stück Rehwild auf ca. 65 ha!
Ein paar Forumsmitglieder kennen übrigens die Verhältnisse vor Ort und dieses Vorgehen auch schon mehrere Jahre aus eigener Anschauung und Erfahrung!
Auch jetzt wird ab dem 1. April auf Rehwild ausschließlich in diesem Bereich (Einzugsbereich der Straße) gejagt, für uns hat die Vorverlegung der Jagdzeit auf den 01. April nur Vorteile gebracht.
Bis gestern morgen, 07.04.2024 haben wir in den ersten 5 Tagen der Jagdzeit bereits 4 Böcke und 1 Schmalreh im unmittelbaren Bereich der Straße entnommen und wir ziehen das bis Anfang - Mitte Mai auch genauso konsequent weiter durch!
Der Lebensraum wird nach einigen Wochen aufgrund seiner Attraktivität natürlich wieder gerne von neuem Rehwild besetzt, er grenzt ja auch mit seiner Hauptseite an die nachbarliche Regiejagd an und auf deren sich anschließenden Straßenabschnitt von ca. 350 m fallen auch jedes Jahr einige Stücke dem Verkehr zum Opfer, die wir auch noch aus reinem "Goodwill" mit entsorgen!:p
Und extra für die Öko -Jäger und Forstbeflissenen, unser letztes Verbissgutachten betrug exakt 8% Verbiss, Rehwildhorden kennen und wollen wir nicht und der junge, für unseren gepachteten Kommunalwaldanteil des Revieres zuständige Förster ist sehr angetan von unserer Bejagung (wir übrigens auch von ihm, er offenbart ja bisher GsD keinerlei Oberlehrermanieren;)) und unterstützt uns sehr gerne, im Stadtparlament auch bei jagdlichen Fragestellungen in Bezug auf den Kommunalwald!
Die Regiejagd nebenan hat übrigens ein deutlich schlechteres Ergebnis beim letzten Verbissgutachten erreicht, da rückt das "Ersatzrehbataillon" wohl mit höherer Wahrscheinlichkeit vom Staatsforst in die bei uns frei gewordenen Reviere!
Trotzdem fallen jedes Jahr zwischen 4 und bis zu 10 Stück Rehwild auf dieser Straße,
egal wieviel wir erlegen und/oder wie lange wir das noch derart durchziehen!
Übrigens, auch beim Straßen- Abschnitt der Regiejagd kümmern wir uns freundlicherweise um das dort anfallende Fallwild, was noch auf das hervorragende Verhältnis zum ehemaligen Revierleiter zurückzuführen ist. Der jetzige Revierleiter glaubt halt den Stein der Weisen beim Thema Jagd zu besitzen; mal sehen, ob er demnächst seine Rehlein und Sauen selber von der Straße einsammeln muss...
Kurz zusammengefasst und eigentlich wollte ich gar nicht soviel dazu schreiben;
Ganz so einfach ist es eben nicht und eindimensionale Lösungsvorschläge und/oder Plattitüden passen eben nicht überall!
Im Prinzip widersprichst Du Deine These zur Richtigkeit Eurer Jagdstrategie im eigenen Text.Man muß nur richtig lesen und dann vergleichen, was den Inhalt betrifft. Wenn man nach 20 Jahren (!) jedes Stück Rehwild entlang der 65 ha(!!!) erlegt und es auch da keinen Erfolg zu verzeichnen gibt, sollte man sich doch mal hinterfragen, was da vielleicht schief läuft.
Vielleicht provoziert man da förmlich die Wildunfälle, wenn man ständig Standwild wegnimmt, daß sich gerade im Gewöhnungsprozess mit den Gefahren des Straßenverkehrs auseinandersetzt ?! Wo ein Revier frei wird, wird dies in der Regel durch 2-Jährige Böcke oder Jährlinge besetzt. Bei weibl. Rehwild ist das im weitesten Sinne ähnlich. Ich erlege also erfahrenes Wild und ersetze es durch einwechselndes Unerfahrenes. Nachdem wir vor gut 25 Jahren gerade an Straßen Jagdruhe einführten, gingen die Wildunfälle nach 2 Jahren drastisch zurück. Das betrifft ca. 4km , wobei die Waldung nur auf einer Seite der Straße ist und Wild nach drüben zum äsen wechselt !Ich schätze mal um die 80 %. Verunfallt waren meist Böcke in der Blattzeit oder Jungwild. Z.T. steht Rehwild im Straßengraben und wirft nicht mal auf, wenn Autos vorbei fahren. Erst letztens hatte ich beim Einbruch der Dunkelheit plötzlich 3 Stück Rehwild 100m vor mir im Scheinwerfer, die die Straße überqueren wollten, jedoch zurückwechselten , um in der ersten Baumreihe zu warten . ich hielt an und sah sie dann hinter mir über die Straße fluchten.
Zu bemerken sei noch, daß unser Revier ( bin Pächter) im Landkreis noch vor einigen Jahren die meisten Wildunfälle im Landkreis zu verzeichnen hatte und verschiedene Maßnahmen dagegen durchgeführt wurden.
 
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Es gibt recht klare statistische Korrelationen von Rehwilddichten-Surrogatparameter Verbissgutachten und dem Risiko der Wildunfälle aus der LMU München. Also keine „eindimensionale“, sondern durchaus wissenschaftlich fundierte Ansicht ( https://idw-online.de/de/news464775).

man könnte lachen, wenn´s nicht so traurig wäre...
SELBSTVERSTÄNDLICH sind im Bereich der Unfallschwerpunkte die Bestände grundsätzlich höher als dort, wo keine Unfälle passieren - inkl. der möglichen Folgen potentiell höherer Verbiss und höherer Abschuss.
Aber ebenso selbstverständlich ist es blanker Unfug, von den Verhältnissen rund um die hotspots in irgendeiner Art und Weise auf die restliche Fläche zu schließen...
 
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man könnte lachen, wenn´s nicht so traurig wäre...
SELBSTVERSTÄNDLICH sind im Bereich der Unfallschwerpunkte die Bestände grundsätzlich höher als dort, wo keine Unfälle passieren - inkl. der möglichen Folgen höherer Verbiss und höherer Abschuss.
Aber ebenso selbstverständlich ist es blanker Unfug, von den Verhältnissen rund um die hotspots in irgendeiner Art und Weise auf die restliche Fläche zu schließen...
Wer Statistik 1 und 2 genießen musste, dürfte selbst als Laie bei der Schönrechnerei einer „Zwangskorrelation“ seinen Teil dazu gedacht haben …. Man drehe und wende die Datenbasis so, dass man eine Korrelation errechne…

Wo mehr Wild lebt und mehr Autos fahren, gibt es mehr Verkehrsunfälle? Und das vor allem in bewaldeten Gebieten, wo stark frequentierte Straßen durch die „Einstände“ führen ?
Alles klar, deshalb ist der Verbiss im Feld geringer als im Wald und es ist auch Nachts kälter als draußen…
 
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Wer Statistik 1 und 2 genießen musste, dürfte selbst als Laie bei der Schönrechnerei einer „Zwangskorrelation“ seinen Teil dazu gedacht haben …. Man drehe und wende die Datenbasis so, dass man eine Korrelation errechne…

Wo mehr Wild lebt und mehr Autos fahren, gibt es mehr Verkehrsunfälle? Und das vor allem in bewaldeten Gebieten, wo stark frequentierte Straßen durch die „Einstände“ führen ?
Alles klar, deshalb ist der Verbiss im Feld geringer als im Wald und es ist auch Nachts kälter als draußen…

was ist denn mit den Bereichen, wo mehr Wild lebt, aber weniger Autos fahren - oder denen, wo weniger Wild lebt, aber noch mehr Autos fahren???
Fragen über Fragen - es bleibt albern!
 
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Im Prinzip widersprichst Du Deine These zur Richtigkeit Eurer Jagdstrategie im eigenen Text.Man muß nur richtig lesen und dann vergleichen, was den Inhalt betrifft. Wenn man nach 20 Jahren (!) jedes Stück Rehwild entlang der 65 ha(!!!) erlegt und es auch da keinen Erfolg zu verzeichnen gibt, sollte man sich doch mal hinterfragen, was da vielleicht schief läuft.
Genau das von dir geforderte "hinterfragen" haben wir auch mehrfach getan, ich sprach zwar nur von mehr als 12 Jahren statt der von dir angeführten 20 Jahre und anstelle dessen von ca. 20 Stück per anno in diesem Bereich, aber das oberflächliche Lesen des Inhaltes meines Beitrages mag deinem legendären Beißreflex geschuldet sein:rolleyes:, und sind zu dem Ergebnis gekommen, das weiter so durchzuziehen, da die Unfallzahlen vor unserer Zeit noch höher lagen!
Vielleicht provoziert man da förmlich die Wildunfälle, wenn man ständig Standwild wegnimmt, daß sich gerade im Gewöhnungsprozess mit den Gefahren des Straßenverkehrs auseinandersetzt ?!
Wir beobachten wir das Rehwild aufgrund der in diesem Bereich ebenfalls stattfindenden intensiven nächtlichen (WBK sei Dank) Sauenbejagung dort regelmäßig tagsüber und nachts beim Wechseln über die Straße und konnten im Laufe der vielen Jahre bis jetzt noch kein wirkliches Unfallvermeidungsverhalten der beobachteten Rehlein oder sich im "Gewöhnungsprozess mit den Gefahren des Straßenverkehrs" befindendes Rehwild feststellen, ist natürlich subjektiv.
Wo ein Revier frei wird, wird dies in der Regel durch 2-Jährige Böcke oder Jährlinge besetzt. Bei weibl. Rehwild ist das im weitesten Sinne ähnlich.
D`accord!
Ich erlege also erfahrenes Wild und ersetze es durch einwechselndes Unerfahrenes.
Auch als am Anfang unseres Wirken auch noch regelmäßig mehrjährige Böcke und ältere weibliche Stücke im Einzugsbereich der Straße erlegt wurden, war die Unfallzahl de facto höher.
Das und unsere örtliche Erfahrungen und Beobachtungen sprechen eher gegen deine These, dass durch mehr erfahrenes Wild die Unfallzahl dauerhaft gesenkt werden kann!
Sollte das bei euch funktioniert haben, großartig!
Nachdem wir vor gut 25 Jahren gerade an Straßen Jagdruhe einführten, gingen die Wildunfälle nach 2 Jahren drastisch zurück. Das betrifft ca. 4km , wobei die Waldung nur auf einer Seite der Straße ist und Wild nach drüben zum äsen wechselt !Ich schätze mal um die 80 %. Verunfallt waren meist Böcke in der Blattzeit oder Jungwild. Z.T. steht Rehwild im Straßengraben und wirft nicht mal auf, wenn Autos vorbei fahren. Erst letztens hatte ich beim Einbruch der Dunkelheit plötzlich 3 Stück Rehwild 100m vor mir im Scheinwerfer, die die Straße überqueren wollten, jedoch zurückwechselten , um in der ersten Baumreihe zu warten . ich hielt an und sah sie dann hinter mir über die Straße fluchten.
Zu bemerken sei noch, daß unser Revier ( bin Pächter) im Landkreis noch vor einigen Jahren die meisten Wildunfälle im Landkreis zu verzeichnen hatte und verschiedene Maßnahmen dagegen durchgeführt wurden.
Wir beobachten halt recht starke Schwankungen beim Fallwild in diesem Bereich, von 4 -10 Stück per anno, und führen dies auch auf von uns nicht beeinflussbare Faktoren wie Besucherfrequenzsteigerung durch Corona und extreme Trockenheit zurück!
Im Bereich der Straße sind die LW - Nutzflächen aufgrund einer ehemaligen Flussauenlage sogar bei extremer Trockenheit äsungs- und temperaturtechnisch noch deutlich attraktiver und wirken leider dadurch wie ein Magnet auf Rehwild und übrigens ebenso auch auf Schwarzwild. Nur sind die Schwarzkittel nach gewollter massiver Absenkung nicht mehr ganz so häufig und daher ist deren Fallwildzahl in diesem Bereich mittlerweile fast proportional im Vergleich zur Gesamtrehwildstrecke.
 

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