Veteranentag am 15.06.

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Ein Veteranen-Auszeichnung für die ganzen Stubenhocker der letzten Jahrzehnte halte ich für das völlig falsche Signal.

So eine Würdigung sollte nur erhalten wer mindestens einen amtlichen Kill nachweisen kann oder wenigstens im Gefecht verwundet wurde. Von mir aus auch weitläufiger all diejenigen die an einem Auslandseinsatz teilgenommen haben.
Der Veteranen-Begriff wird doch sonst völlig entwertet.
Deine Äußerung ist lächerlich und zeigt, dass du keine Ahnung hast wovon du redest.
Es gibt Soldaten die waren nie im Einsatz, weil sie im Inland an ihrem Standort im "Dauereinsatz" sind.
Viele gehen in viele Einsätze um dort im sicheren Camp zu sitzen und Logistik zu schieben oder gar Personalbearbeitung machen. Heftige Krieger! Die sind dann meist alleinstehend und kaufen sich davon das dritte Auto.

Aber von den Leuten die damals innerhalb von einer halben Stunde zusammengepackt haben und ins Ahrtal sind? Keine Rede. N Coin gabs. Dafür war die Familie zuhause in Ungewissheit und hört von nix oder nur wenig.

Die Leute die ständig ihren wichtigen Aufgaben nachgehen, damit der Laden läuft und evtl. der Laden fremder Nationen läuft? Nix. Selten sogar mal ein Lob im Nebensatz.

Schau dir die Scheidungsrate innerhalb der Streitkräfte an. Das ist keine gewollte Entwicklung. Das ist Dienst und Pflichterfüllung ohne Wenn und Aber, auf kosten des privaten Daseins.

Mag dir vielleicht nichts bedeuten. Heißt aber nicht, dass du behaupten kannst man muss irgendwo gewesen sein oder irgendwen getötet haben.
Du reduzierst das Veteran bzw. Soldat sein auf Stubenhocker und Mörder im Auftrag des Staates. Du hast ja mal wirklich null Ahnung.
 
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Es gibt Soldaten die waren nie im Einsatz, weil sie im Inland an ihrem Standort im "Dauereinsatz" sind.
[...]

Die Leute die ständig ihren wichtigen Aufgaben nachgehen, damit der Laden läuft und evtl. der Laden fremder Nationen läuft? Nix. Selten sogar mal ein Lob im Nebensatz.
Und wofür sollte der nun eine Auszeichnung verdient haben?
Das ist vergleichbar einer Verwaltungsposition im öffentlichen Dienst. Ihr erwartet doch nicht ernsthaft eine Auszeichnung für jemanden der ohne sich in Gefahr zu begeben seiner Arbeit nachgeht.
Aber von den Leuten die damals innerhalb von einer halben Stunde zusammengepackt haben und ins Ahrtal sind? Keine Rede. N Coin gabs. Dafür war die Familie zuhause in Ungewissheit und hört von nix oder nur wenig.
Im Ahrtal waren von allen Helfern am allerwenigsten Bundeswehrangehörige. Wo ist die Medaille und der Feiertag für die anderen (freiwillige Helfer, THW, FFW)?

Es ist schon amüsant wie sich die überzeugten Bundis aufregen, dass es Leute gibt die nicht der Meinung sind, dass man für einen gefahrlosen Job im öffentlichen Dienst keinen Feiertag + Ehrenmedaile bekommen sollte. Ihr macht euch doch lächerlich.
Ausserdem ist die Medaille doch schon verfügbar. Ihr habt doch schon was ihr wollt. Eine Auszeichnung ohne Gegenleistung. Bestellt euch halt euer Blechkreuz, ich werds nicht tun. Vergesst aber nicht eure Siegerurkunde der Bundesjugendspiele auch daneben einzurahmen.
 
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Hier die Position d. Bundes Deutscher Einsatzveteranen falls das jmd. interessiert:
Kurzfassung: Sie finden die derzeitige Definition blöd und wünschen sich eine Unterscheidung von Veteranen u. EinsatzVeteranen.

Für mein linguistisches Empfinden kann man sich solche semantischen Feinheiten allerdings sparen. Veteranus (lat.) bedeutet soviel wie altgedienter Soldat. Dass dieser historische Begriff gleichbedeutend mit Einsatzerfahrung und einer mehrjährigen Dienstzeit ist, dürfte dem Lateiner geläufig sein. Und so oder ähnlich interpretieren ihn m.W. auch andere europäische Militärnationen.
 
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Für mein linguistisches Empfinden kann man sich solche semantischen Feinheiten allerdings sparen. Veteranus (lat.) bedeutet soviel wie altgedienter Soldat. Dass dieser historische Begriff gleichbedeutend mit (einer Menge!) Einsatzerfahrung ist, sollte jedem, der seinen Caesar gelesen und verstanden hat, geläufig sein.
Die Liste der Begriffe, die selbst in meiner Lebenszeit schon etwas völlig anderes bedeuteten als heutzutage ist derart lang, da mußt Du wirklich nicht mit dem ollen Caesar kommen.
 
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Nur mal so .... wieso sind nur Bundeswehrsoldaten die anerkannten Helden ?
Warum wird dann nicht eine Grenze gezogen . Die Grenze Wiedervereinigung .
Wer legt fest , wer vorher der Gute ( Bundeswehrsoldat ) oder der Böse ( NVA Soldat) war ?
Sorry , aber für mich ist das eine Art Siegermentalität .
In der NVA gab es die gleichen "Freiwilligen" wie in der Bundeswehr , und garantiert war war nicht jeder Wehrpflichtige mit der politischen Führung einverstanden .
Warum keine Gleichberechtigung, wie sie unser Grundgesetz garantiert.

Aber wie gesagt . Mal wieder ein Schnellschuss um über Material- und Versorgungsengpässe der Bundeswehr hinweg zu täuschen.
 
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Das ist keine Siegermentalität, sondern spiegelt das heutige Verständnis davon wider, wie ein Staat, bzw. eine Gesellschaft verfasst sein muss, um als (a. a. auch durch bewaffnete Kräfte) schützenswert zu gelten.
Die NVA war nunmal die Armee eines totalitären Unrechtsstaates, weswegen die in ihr gedient Habenden aufgrund dessen, was sie da verteidigt haben, keine dankende Anerkennung durch ein freiheitlich-demokratisch organisiertes Gemeinwesen erfahren können. Was übrigens nichts daran ändert, dass man gewisse militärfachliche Leistungen davon unabhängig selbstverständlich trotzdem retrospektiv bewerten und ggf. positiv bewerten kann.
Ähnlich ist das mit der in früherer Zeit teilweise erbittert geführte Diskussion um die Wehrmacht. Auch ihre Angehörigen haben aus Ihrer individuellen Momentsicht gewiss in vielen Fällen ihren Dienst einerseits als pflichtgemäßes Ausführen (seinerzeit) rechtmäßiger Befehle und andererseits auch als Dienst für das Vaterland, die Nation oder zeitgenössisch die „Volksgemeinschaft“ empfunden, was aber nichts daran ändert, dass eine Bewertung aus heutiger Sicht und unter Anwendung demokratischer Kriterien zu einer anderen Einschätzung und dazu führt, dass man ihn nicht mehr für ehren- und auch nicht für ehrungswert erachtet.

M.
 
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das ganze ist eine komplette kopfgeburt von oben, wie der staatsfeiertag 3 oktober. für großkopferte pflichttermin mit umsonst am bufett vollstopfen, alle anderen sind froh einen tag zu haben um den müll wegzuräumen, die kinder oder den hund zu verprügeln.
wenn nicht frei wäre würde die bevölkerung davon nichts merken.
solange die kinder in der schule zum veteranentag nicht basteln müssen oder lieder singen ist es auch egal wofür jetzt wieder steuergeld verwendet wird. das der steuerzahler dafür aufkommt ist eh schon klar. die sollten den tag besser arbeiten gehen wie normale menschen.
 
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Der Wissenschaftliche Dienst d. Bundestags hat sich mal mit Frage beschäftigt wie andere Länder den Veteranenbegriff auslegen, nachzulesen hier

Dänemark
Teilnahme an mind. 1 Auslandseinsatz
Frankreich
"ancien combattant" - Teilnahme an mind. 1 bewaffnetem Konflikt bzw. Mission UND Sonderbedingung wie zB mind. 5 Feuergefechte, Verwundung im Einsatz, lange Kriegsgefangenschaft u.ä.
GB
"Ein Veteran ist jeder, der jemals in den Streitkräften Ihrer Majestät gedient hat, unab-
hängig von Alter oder Dienstdauer."
Israel
Begriff nicht gesetzlich definiert; i.A. verwendet für Kriegsteilnehmer z.B. "Veteran d. Jom Kippur Kriegs"
Niederlande
Wehrdienst unter Kriegsumständen oder Teilnahme an einer (Friedens-)Mission
Österreich
Begriff nicht gesetzlich definiert; keine Vorrechte für Ehem. Militärangehörige ggü. Zivilisten, kein Gedenktag oä.
USA
= GB, BRD

Fazit:
Aus deutscher Sicht liegt es nahe die Definiton der Schutzmacht USA zu übernehmen; einem ancien combattant braucht man aber keine Heldengeschichten aus dem Ahrtal zu erzählen, der lacht einen womöglich aus.
 
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Derzeit findet überhaupt keine Würdigung des friedenserhaltenden Wirkens unserer Streitkräfte statt.
Vielmehr sah es jahrzehntelang v.a. die Backbordseite des politischen Spektrums in unserem Land als wichtige Aufgabe an, jegliche Selbstbehauptungsfähigkeit und (noch verwerflicher!) den dazugehörigen -willen zu demontieren. Das Ergebnis sehen wir jetzt in Form des nahezu völligen Zusammenbruches unserer Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeit.
Dies wieder zu ändern ist ESSENTIELL für die dauerhafte Bewahrung unserer Freiheit, Selbstbestimmtheit und den Schutz vor Versuchen aggressiver Mächte, in Zukunft Druck auf uns auszuüben und ggf. unbeschreibliches Elend über uns und befreundete Nationen zu bringen.

Mit Geld allein ist die angerichtete Misere nicht mehr zu beheben. Solange jeder, der sich für einen wie auch immer gearteten Dienst in den Streitkräften interessiert, als „schön doof“ angesehen wird, ist es undenkbar, dass die Bundeswehr die Fähigkeiten (zurück-)erlangt, die sie so dringend benötigt, um unser aller Schutz als Teil eines effektiven Verteidigungsbündnisses sicherzustellen. In den Köpfen der Menschen muss es anfangen!

Jeder erste kleine Schritt auf diesem schweren Weg muss zunächst gering, verloren oder fragwürdig erscheinen. Und trotzdem: wer zu verzagt ist, überhaupt loszugehen, vergibt damit von Anfang an jede Chance, je anzukommen.

Wenn ich im Zug einen Soldaten in Uniform sehe, dann sage ich ihm immer ein kurzes „Danke für Ihren Dienst!“ und ernte meist einen geradezu verdatterten Blick zurück. Lasst uns das gemeinsam ändern und die Dankbarkeit der Gesellschaft dafür, in Frieden leben zu dürfen, auch denen gegenüber auszudrücken, die dies als Soldaten mit gewährleisten.

Ich sehe den Veteranentag als einen der ersten kleinen Schritte und hoffe, dass viele weitere folgen mögen.

M.

P. S.: Eine sehr schöne Lösung wäre, wenn tatsächlich (ausschließlich) alle Veteranen i. S. des gesetzlichen Verständnisses an diesem Tag eine Arbeitsfreistellung erführen und gleichzeitig eine auf diesen Gedenktag beschränkte Uniformtrageerlaubnis. Dies könnte u. U. zu zahlreichen im öffentlichen Raum wahrnehmbaren ehemaligen Angehörigen der Bundeswehr führen und dadurch die gesellschaftliche Intregration der Streitkräfte stärken.
 
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"P. S.: Eine sehr schöne Lösung wäre, wenn tatsächlich (ausschließlich) alle Veteranen i. S. des gesetzlichen Verständnisses an diesem Tag eine Arbeitsfreistellung erführen"

arbeitgeberverbände werden entzückt sein von deinem vorschlag
 
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Ich bin Arbeitgeber und wäre bereit, eine solche Lösung im Interesse des Großen Ganzen mitzutragen.
Kompensatorisch könnte man ja dazu übergehen, z. B. zu Fronleichnam nur denen freizugeben, die auch erklären können, was da gefeiert wird. Ich denke, das würde schon ausreichen, die Kosten aufzufangen.
M.
 
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Fronleichnam ist aber auf relativ kompliziert. Muss aber auch zwingend frei bleiben, weil wir da Königschießen haben😉
 

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